Doch Ibiza ist kein einziger Vergnügungspark für Junggebliebene und alle, die dazu gehören wollen. Es geht auch ganz anders, etwa beim Bummel durch die Hauptstadt Eivissa, die mit ihren verwinkelten Gassen und bunten Häusern ihre Besucher in ihren Bann schlägt. An der mächtigen Stadtmauer über dem Meer lässt sich träumen, ein Spaziergang zum nahe gelegenen Leuchtturm vermag manch Disko-Nacht zu übertreffen.
Auch Erkundungen der Insel lohnen sich, idealerweise im Mietwagen. Im Zentrum des Eilands liegt etwa Santa Gertrudis de Fruitera, ein zauberhaftes Dörfchen mit einer besonderen Attraktion: Die Schinkenbrötchen der Bar Costa. Etwas anders tickt die Uhr im Nordosten der Insel. Rund um Sant Carlos de Peralta haben sich Alt- und Neu-Hippies zusammengerottet, um dem etwas anderen leben zu frönen. Hier hört man garantiert kein Techno, dafür betören Räucherstäbchen und Flowerpower die Sinne. Wer mag, kann sich auf dem Hippiemarkt für die nächste Reise zum Regenbogen ausstatten.
Kein Zufall, dass sich die Kolonie mit den psychedelischen Farben im Norden angesiedelt hat. Hier fühlen sich alle wohl, die Entspannung suchen. Ruhige, weiße Dörfer wechseln sich ab mit ausgedehnten Kiefern- und Pinienwäldern, hier gibt es sogar kleine Buchten ohne Massen, wo sich an malerischen Sandstränden auch im größten Sommertrubel ein einsames Plätzchen findet. Wie überall um Ibiza lohnt sich hier der ausgedehnte Blick unter die Wasseroberfläche, denn das Meer ist hier sauberer an vielen anderen Urlaubsregionen rund ums Mittelmeer.
Ein echter Geheimtipp wartet ganz im Norden Ibizas: Hier ragt ein eigenartiger Felsen aus dem Wasser, der wie ein mahnender Zeigefinger aussieht. Die gläubigen Insulaner nennen ihn "Finger Gottes". Hier liegt die Bucht von Benirras, hier sammeln sich Freaks und wer sich dafür hält, hier gibt es Trommeln und gute Laune, hier wird meditiert und sinniert.
Die vorgelagerte Felseninsel Es Vedra hingegen wirkt wie ein im Wasser schlafender Drache. Ein imposantes Tier, immerhin ragt sein Rücken 382 Meter aus dem Wasser. Geschichtenerzähler behaupten gar, hier sei das sagenhafte Atlantis versunken. Energiefelder soll es hier geben und manch Hippie weiß von Unerklärlichem zu berichten. Die Bewohner des Felsens, rund 50 Ziegen, sehen das recht gelassen.
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(XXL-News/Peter Hemke)