Maui wusste von Anfang an, dass er einen besonderen Fang gemacht hatte. Also stieg er auf den Gipfel eines Vulkans und fing die Sonne ein. Sie kam erst wieder frei, als sie ihm ein Versprechen gegeben hatte: Von nun an würde sie ihre tägliche Bahn über die Inseln verlangsamen. Und noch heute scheint die Gute ihr Wort zu halten – der US-Bundesstaat ist überall als sonnenverwöhntes Fleckchen bekannt. Auch sonst scheinen Maui und seine göttlichen Kollegen auf Hawaii herabzulächeln. Von den weiß bis rot gefärbten Sandstränden blickt man auf tiefblaues Meer. In der üppigen Vegetation tummeln sich zahlreiche Vogelarten. Unter Wasser zählt man mehr als 600 Fischarten, vom Oktober bis April erweisen Buckelwale den Inseln die Ehre. Hula-Tanz, Surfen, Golfen, Wandern, Tauchen, Shoppen – kein Freizeitvergnügen, dem Besucher nicht frönen könnten.
Ihren Garten schufen die Götter auf Lana'i, der abgeschiedensten Insel. Der Name des Gartens: Kanepu'u. Besucher finden hier einen Trockenwald mit äußerst seltenen Pflanzen. In der gleichen Gegend gibt es einmalige, farbenprächtige Gesteinsformationen zu bewundern. Ein besonderes Naturschauspiel liefert die Insel Kaua'i. Am westlichen Ende zieht sich der 22 Kilometer lange Waimea Canyon entlang. Bis zu 1.087 Meter geht es in die Tiefe – weswegen die Gegend deshalb auch "Grand Canyon des Pazifiks" genannt wird. Vom Grunde des Meeresbodens erheben sich riesige Massive, welche die Küste von Napali bilden.
Keine Visite ist komplett ohne den Besuch eines Vulkanes. Im Süden der Hauptinsel Hawaii liegt der Vulkan Kilauea. Seit seinem Ausbruch im Jahr 1983 spuckt er immer wieder Lava. Trotzdem gilt er als sicher: Kilauea ist wohl der einzige feuerspeiende Berg weltweit, an dem Lavaströme weitgehend gefahrlos aus der Nähe besichtigt werden können. Die Ureinwohner glauben, dass unter den Vulkanen die Feuergöttin Pele wohnt. Die Ausbrüche sind Zeichen ihres Zorns. Um sie zu besänftigen, werden am Kraterrand des Kilauea Blumen geopfert.
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(XXL-News/Alexander Bagnioli)